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Mittwoch, 29. März 2017

Traditionelle Selbstversorgung: Russlands „Datscha-Gärten“ produzierten 40% der benötigten Nahrungsmittel der Nation




Wie viel Land braucht man, um alle benötigten Nahrungsmittel selber anbauen zu können? In den „Datscha-Gärten“ Russlands lebt eine starkes Wissen um die Selbstversorgung, wie nationale Statistiken von 2011 zeigen.

40% der russischen Nahrung kommt aus „Datscha-Gärten“

Im Jahr 2011 wurden 51% des russischen Nahrungsbedarfs entweder von Datscha-Gemeinden (40%), wie die unten auf dem Photo dargestellte in Sisto-Palkino, oder einfachen Bauern (11%) produziert, der Rest (49%) der Produktion wurde von großen landwirtschaftlichen Betrieben erbracht.

Wenn man die Daten des russischen Statistikdienstes noch genauer anschaut, entdeckt man eindrucksvolle Details.

Im Jahr 2011 produzierten „Datscha-Gärten“ über 80% des Obstes und der Beeren des Landes, über 66% des Gemüses, fast 80% der Kartoffeln und fast 50% der Milch, vieles davon als Rohmilch verzehrt.

Während viele europäische Regierungen dem Bürger das Leben auf einem kleinen Landsitz sehr schwierig machen, ist in Russland das Gegenteil der Fall.

In England war die Meinung eines Stadtrates über das Leben auf dem Lande: „Niemand würde sich dieser Lebensweise unterwerfen. Sie könnten auch im Gefängnis sein“;

kann man das einer Nation von Gärtnern erzählen, die vom Landbau lebt?

In früheren Zeiten waren russische Kinder dazu verpflichtet, ihre örtlichen Bauernhöfe zu besuchen, um praktische Erfahrung bei der Ernte zu sammeln. Das Essen der Nation kam damals zu etwa 90% aus „Datscha-Gärten“. Von den Kindern wurde auch erwartet, dass sie ihre Rolle beim Anbau der benötigten Lebensmittel spielen.

Während der Prozentsatz der von den russischen „Datscha“ angebauten Lebensmittel seitdem gefallen ist, ist es immer noch ein massiver Beitrag für die Nahrungsversorgung der Nation und bildet einen wichtigen Teil des ländlichen Erbes. Machen Sie einen Spaziergang durch die Straßen der russischen Städte, wie St. Petersburg und Sie finden Menschen, die Kräuter, Obst, Beeren und Gemüse aus ihren „Datscha-Gärten“ verkaufen.




Anders als in vielen Städten in Europa und den USA, finden sich in russischen Städten noch viele kleine Geschäfte an der Ecke, die lokal gewachsene Lebensmittel in allen Formen, Farben und Größen anbieten, die immer noch ihre Herkunft im heimischen Boden haben (Das große Geschäft mit Russlands Sanktionen).

Wenn Sie eine typische russische „Datscha“ besuchen, werden Sie wahrscheinlich mit einem Begrüßungsgericht namens „Okroshka“ begrüßt, eine erfrischende kalte Suppe aus hausgemachter Gurke, Rettich, Frühlingszwiebel, frischem Dill und Petersilie, eingelegt in Kvas (ein hausgemachtes Roggenbrotgetränk), ergänzt mit Sauerrahm oder Kefir.


(Sisto-Palkino in Russland)


Ernährungssouveränität

Die Idee einer Ernährungssouveränität setzt die Menschen, die produzieren, verteilen und essen, ins Zentrum der Entscheidungen über Nahrungsmittelproduktion und -politik, statt Konzerne und Marktinstitutionen, die das globale Nahrungsmittelsystem dominieren. In Havanna/Kuba kommen 90% der benötigten Frischeprodukte der Stadt aus lokalen städtischen Bauernhöfen und Gärten.


 


In Jahr 2003 unterzeichnete die russische Regierung ein Gesetz für private Hausgärten und berechtigte die Bürger zur kostenlosen Nutzung von privaten Grundstücken.

Diese Größe der Grundstücke reicht von 0,89 Hektar bis zu 2,75 Hektar. Industrielle landwirtschaftliche Praktiken sind in der Regel äußerst ressourcenintensiv und können Umwelt und Boden schädigen. 70% der weltweiten Wassernutzung geht in die Landwirtschaft und der Boden erodiert 10 bis 40 Mal schneller.

Ferner Osten: Freude über Gratis-Grundstücke

Jeder Bewohner von Russlands Fernem Osten kann seit Juni 2016 kostenlos einen Hektar Land für sich beantragen. Das Entwicklungsprogramm der russischen Regierung ist sehr erfolgreich. Es wurden bereits 6 000 Anträge gestellt.

Über 6 000 Bewohner von Russlands Fernem Osten haben bisher einen Antrag gestellt, einen Hektar Land zu erhalten. Das teilte Kirill Stepanow, Vize-Minister für die Entwicklung des Fernen Ostens, im Rahmen des Eastern Economic Forum in Wladiwostok mit. Bezahlen müssten die Antragsteller für das Land nichts. Mehr als 120 Grundstücke seien bereits vergeben, bei weiteren 250 soll es bald soweit sein.

16 bis 25 Tage dauert es, bis eine Grundstücksübergabe nach der Genehmigung eines Antrags vollzogen ist. Nach der Antragstellung wird dieser zunächst auf seine Richtigkeit überprüft. Zudem muss geklärt werden, dass niemand anderes Ansprüche auf das jeweilige Grundstück erhebt.
Kirill Stepanow nennt das Verfahren unbürokratisch. Kein Bürger müsse sich dazu mit einem Behördenmitarbeiter auseinandersetzen.
„Alle Vorgänge sind zudem transparent gestaltet“, betont er.


 

Doch das Vergabeverfahren musste von Grund auf neu entwickelt werden. Das habe eine Weile gedauert. Das Gesetz, nachdem Bewohner des russischen Fernen Ostens bis Februar 2017 einen Antrag auf einen Hektar Land stellen können, trat erst am 1. Juni dieses Jahres in Kraft. Später sollen auch alle anderen Bewohner Russlands kostenlos ein Stück Land im Fernen Osten erhalten können.

Die Bedingung: Innerhalb von fünf Jahren muss der neue Besitzer eine Nutzung des Grunds nachweisen und darauf zum Beispiel Bauten errichten oder ein Unternehmen aufbauen. Nur dann wird das Land zum Eigentum, andernfalls geht es zurück an den Staat.




Bienenzucht, Siedlungsbau und Sport für Männer

Laut Stepanow wollen sich die ersten neuen Grundbesitzer hauptsächlich der Landwirtschaft widmen, etwa der Imkerei. Einige Projekte drehen sich um den Bau von Ökosiedlungen oder dem Aufbau von Ökotourismus. Alexander Lewintal, Gouverneur des Jüdischen Autonomen Gebiets, einer kleinen Region an der chinesischen Grenze, berichtet, dass allein in dieser Region 640 000 Hektar Land vergeben werden könnten. Alle Arten von Flächen sind im Angebot, auch Wälder. Ausgenommen von dem Programm sind lediglich besonders geschützte Gebiete.

Potenziellen Investoren liefert das Ministerium für die Entwicklung des Fernen Ostens sogar Geschäftsideen. Eine Million Rubel (etwa 13 771 Euro) wären demnach nötig, um in den Erdbeeranbau zu investieren. Bereits nach einem Jahr soll sich die Investition rechnen.

Zudem bietet der Ferne Osten besonders günstige Bedingungen in der asiatisch-pazifischen Region im Hinblick auf die Besteuerung. Dmitri Afanasjew, Partner in der Anwaltskanzlei Jegorow, Puginski, Afanasjew & Partner, kennt die Zahlen: „Die Gewinnsteuer im Fernen Osten liegt bei null, während es in Südkorea zehn, in China 15 und in Japan 26,4 Prozent sind.“

Sergej Gabestro, Stellvertreter der Kommission zur Entwicklung der Institutionen der öffentlichen Zusammenarbeit mit dem russischen Ministerium für die Entwicklung des Fernen Ostens, rechnet infolge des Landvergabe-Programms mit der Entstehung neuer Siedlungen:

„Seit dem Bau der Baikal-Amur-Eisenbahn in den 1930er- und 1940er-Jahren, die den europäischen Teil Russlands mit Ostsibirien und dem Fernen Osten verbindet, sind so gut wie keine neuen Siedlungen mehr entstanden“, sagt Gabestro. Doch mittlerweile lägen bereits fünf Anträge zum Siedlungsbau vor.


  


Auch der US-amerikanische Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Jeff Monson zeigte Interesse am Land im Fernen Osten. Ausländische Bürger können zwar keinen Antrag stellen, doch Monson erhielt Ende 2015 auch einen russischen Pass. Er ist fest entschlossen, im nächsten Jahr seinen Hektar zu beantragen.

Konkrete Pläne, was er damit machen will, hat er auch schon. Auf Youtube stellt er seine Pläne vor: Er will eine Anlage aufbauen, um Jugendlichen „männliche Qualitäten und Sport“ beizubringen. „Schließt euch an! Lasst uns gemeinsam den Fernen Osten entwickeln! Seid ihr dabei? Dann los!“, gibt sich der Kampfsportler in dem Beitrag euphorisch.


Literatur:

Das große Buch der Selbstversorgung von Dick Strawbridge
Selbstversorgung – Das große Handbuch für das Überleben in der Krise von Alan & Gill Bridgewater
Selbstversorgung aus dem Garten: Wie man seinen Garten natürlich bestellt und gesunde Nahrung erntet von John Seymour

Ergänzungsbeiträge- klick hier: 
und hier: 
und auch hier: 




Quelle und Dank an: www.pravda-tv.com

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